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Die USA gelten als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – auch in Sachen Fahrzeugtuning. Der US-Bundesstaat New York tritt aber nun Krachmachern entgegen und verhängt erste Bußgelder.
Wie oft haben wir schon über den großen Teich geschielt und die Freizügigkeit der US-Behörden gegenüber umgebauten und modifizierten Fahrzeugen beneidet. Aber auch in den USA scheint sich jetzt der Wind zu drehen.
Der US-Bundesstaat New York hat am 29. Oktober 2021 ein Gesetz erlassen, das gegen zu laute Abgasanlagen an Fahrzeugen – egal ob Auto oder Motorrad – zu Felde zieht. Der von Gouverneurin Kathy Hochul in Kraft gesetzt und von beiden Gesetzeskammern gebilligte SLEEP-Act – SLEEP steht für Stop Loud and Excessive Exhaust Pollution – setzt Manipulationen von Abgasanlagen massiv unter Strafe. Geahndet werden aber auch Umbauten mit Zubehörauspuffanlagen die lauter sind als das Original. Wer mit einem zu lauten Auspuff erwischt wird, zahlt künftig eine Strafe in Höhe von 500 Dollar. Bislang waren für so ein Vergehen nur 150 Dollar Bußgeld fällig geworden. Teurer wird es für die, die solche Abgasanlage verkaufen oder einbauen. Hier wird eine Strafe von 1.000 Dollar verhängt.
Alle Einrichtungen und Werkstätten, die regelmäßig Fahrzeuge überprüfen, wurden speziell dazu aufgerufen auf die Abgasanlagen zu schauen. Zu laschen Kontrolleuren droht der Bundesstaat mit dem Entzug ihrer Prüflizenz. Wer innerhalb von 18 Monaten drei Mal oder mehr mit zu laxen Prüfungen auffällt ist raus aus dem lukrativen Geschäft. Gleiches gilt für Werkstätten, die mehrfach damit auffallen, solche Abgasanlage verbaut zu haben. Hier steht die Betriebszulassung auf dem Spiel.
Das Gesetz verbietet ausdrücklich den beliebten Einbau von Schalldämpfer-Ersatzrohren, von Auspuffanlagen mit herausnehmbaren Dämpfer-Elementen und Auspuffanlagen, die lauter sind als Originalteile.
Mit dem SLEEP-Act reagiert der US-Bundesstaat auf zunehmende Beschwerden von Anwohnern über nächtliche Beschleunigungsrennen und die davon ausgehende Lärmbelästigung. Hatte man dabei zunächst nur Autos im Fokus, so mehrten sich zunehmend die Beschwerden über Motorradfahrer. Das jetzt erlassene Gesetz deckt alle zu lauten Verkehrsteilnehmer ab. Ausgenommen sind lediglich Fahrzeuge, die vor 1979 gebaut wurden.
Im Februar 2022 hat das New Yorker Umweltschutzministerium (DEP) begonnen, Tickets für die ersten Lärmsünder auszustellen. Einem von einer Kamera mit Lärmmessung erwischter BMW M3-Fahrer wird ein Bußgeld in Höhe von 875 Dollar angedroht. Er muss sein Fahrzeug umgehend bei einem DEP-Prüfstandort vorführen und dort einen zulässigen Auspuff vorweisen können. Andernfalls wird das Bußgeld fällig. Wird die Vorladung zur Fahrzeugüberprüfung ignoriert, drohen weitere und noch höhere Strafen. Bis zum Juni 2022 läuft das Überwachungssystem per Lärmkamera noch im Probebetrieb. Dann wird Bilanz gezogen. Sollte die positiv ausfallen, dann wird wohl der ganze Bundesstaat mit entsprechenden Lärmkameras überzogen.
Der US-Bundesstaat New York erklärt Lärmrowdies den Krieg. Wer mit zu lauten Abgasanlagen erwischt wird, wird zur Kasse gebeten. Aber auch der Handel und die Werkstätten werden belangt, wenn sie entsprechende Auspuffanlagen verkaufen oder verbauen. Auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird die Luft für Krachmacher dünner.
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